Fünf Fragen – Fünf Antworten
Beitrag zu Chronisch hoffnungsvoll! Stärke finden in einem Leben mit Krankheit
Kerstin Wendel
1. Was war deine Motivation, ein Buch über das Leben mit chronischer Krankheit zu schreiben?
Gutes kann man doch teilen! Ich bin selber seit 30 Jahren chronisch krank. In den letzten 15 Jahren habe ich unwahrscheinlich viel gelernt, wie ich denn in meiner Situation mein Leben gestalten kann. Irgendwann tauchte der Gedanke auf, dass auch andere davon vielleicht profitieren können. Außerdem habe ich viele chronisch Kranke kennen gelernt. Manchen von ihnen geht es innerlich nicht gut. Das rührt mich, da habe ich mich herausgefordert gefühlt.
2. Was sind für dich die besonderen Herausforderungen als chronisch Kranke?
Es gab ganz praktische Fragen der Lebensgestaltung, an die ich ran musste: Was kann ich mir zumuten, was nicht? Chronische Krankheit schränkt definitiv ein. Ich persönlich bin weniger leistungsfähig als früher, brauche viele Pausen, um halbwegs zu funktionieren.
Daneben aber gibt es die Fragen, die mein tiefstes Inneres beschäftigten: Wie kann ich trotz chronischer Krankheit positiv von mir denken? Wie kann ich vertrauensvoll glauben?
3. Gab es beim Schreiben eine Überraschung?
Manches, was jetzt schwarz auf weiß da steht, ist für mich selber noch klarer, wichtiger geworden. Das Stichwort „innere Versöhnung mit dem eigenen Weg“ zum Beispiel hat mich noch mal persönlich herausgefordert – und das war gut so. Eine Punktlandung für mich selbst…
Außerdem hat sich mein Gespür und Mitempfinden für chronisch Kranke noch weiter entwickelt. Und, ich habe viel Interesse von anderen gespürt: Es betrifft wohl doch mehr Menschen, als man ahnt.
4. Warum kommen verschiedene Personen zu Wort?
Meine Erfahrung ist: Persönliches bewegt Menschen! Deshalb wollte ich sehr persönlich von mir schreiben und andere zu Wort kommen lassen. Es gibt 13 Interviews mit chronisch kranken Menschen zwischen 19 und 80 Jahren.
5. Hoffnung! Wie kommt es, dass man Hoffnung haben kann angesichts von chronischen Diagnosen?
Hoffnung entsteht durch aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Situation. Die Spielräume erkennen, sie nutzen!
Hoffnung entsteht durch unendlich viele kleine Schritte, die man gehen kann.
Hoffnung entsteht durch einen großen Gott, der sich innig und herzlich um chronisch kranke Menschen bemüht.